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Archivale des Monats November

Tuesday, 31. October 2023 - 18:01

Die von den Besatzern ständig geforderten Kontributionen, also Zwangserhebungen von beträchtlichen Geldbeträgen, der Kauf von Schutzbriefen und die Verpflegung und Einquartierung der Soldaten zwangen die Stadt Telgte, während des Dreißigjährigen Krieges regelmäßig Kredite aufzunehmen. Zwischen 1638 und 1647 belief sich die Summe der gezahlten Kontributionen auf insgesamt 7447 Taler. Auf dem obigen Bild ist ein Ausschnitt aus dem entsprechenden Dokument zu sehen, in dem alle Beträge aufgelistet wurden.

Dass die der Stadt Telgte aus dem Dreißigjährigen Krieg entstandenen Schulden immens und kaum in einem kurzen Zeitraum abzubezahlen waren, erschließt sich, wenn man beispielsweise den damaligen Lohn eines Arbeiters zum Vergleich heranzieht. Dieser hätte, sofern man die Lebenserhaltungskosten außer Acht lässt, ungefähr zwei Wochen benötigt, um einen Taler zusammenzusparen.

1675 beliefen sich die aus dem Dreißigjährigen Krieg verbliebenen städtischen Schulden immer noch auf 3100 Taler. Hinzu kamen die fälligen Zinsen, die 1690 über 643 Reichstaler zählten.

 

Quellen/ Literatur

  • StA Telgte, Best. A, Nr. 508.
  • Engel, Franz: Tabellen alter Münzen, Maße und Gewichte zum Gebrauch für Archivbenutzer, Rinteln 1970.
  • Teske, Gunnar: Telgte im Dreißigjährigen Krieg, in: Frese, Werner (Hg.): Telgte. Geschichte einer Stadt, S. 133-146.
  • Trapp, Wolfgang: Kleines Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland, Köln 2005.