Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Seit 1996 findet in Deutschland am 27. Januar der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. An diesem Tag, dieses mal vor genau 80 Jahren, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Zu den Opfern des Nationalsozialismus gehören alle Menschen, die wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer politischen Überzeugung, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Krankheit oder Behinderung von den Nationalsozialisten entrechtet, gequält und ermordet wurden.
In diesem Jahr fanden in der Kreisstadt Mettmann zwei Gedenkveranstaltungen statt. Zum einen sprach Landrat Hendele beim Mahnmal im Neanderthal, vor der Installation "Heller Schatten" der Berliner Künstlerin Franziska Peters. Anwesend waren Vertreter*innen des Landtags, der Kreisverwaltung und der Kommunen benachbarter Städte, aber auch von den privaten Initiativen wie den "Omas gegen Rechts". Der Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage beleuchtete anschließend die Gräueltaten, die auf der im Neanderthal gelegenen "Koburg" durch die Mitglieder der SA verübt wurden. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Bernd Bolsinger. Das Team des Stadtarchivs legte im Namen von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, die parallel bei der Neuverlegung von Stolpersteinen an der Goethestraße einen Redebeitrag hatte, Blumen nieder.
Gleichzeitig wurde in der Goethestraße die Wieder- und Neuverlegung der Stolpersteine der Familie Simson feierlich begangen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage. Die vier Steine waren 12 Jahre lang wegen verschiedener Umbaumaßnahmen entfernt worden. Nun wurden sie im Rahmen des Gedenktages wieder verlegt. Hinzu kam der Stein von Henriette Simson geb. Meyer, die bisher keine eigenen Stein hatte. Bürgermeisterin Sandra Pietschmann hielt eine Ansprache. Anschließend gab die ehemalige Stadtarchivarin Marie-Luise Carl einen kurzen Überblick über die Familiengeschichte der Simsons und ging dabei besonders auf die Biografie des neuen Steines ein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Chor "Lebenslaute". Am Abend gestalteten Schüler des Konrad-Heresbach-Gymnasiums die Gedenkfeier auf dem Lavalplatz.